Wie ein unzugänglicher Weg über Erfolg und Misserfolg entscheiden kann


Wenn man vom Frühling spricht, dann stellt man sich sicherlich etwas anderes vor, als das was wir dieses Jahr erlebt haben. Wie bei vielen Anglern aus meinem Bekanntenkreis, verlief mein Frühjahr mehr als nur ein wenig durchwachsen. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es das erfolgloseste der letzten 8 Jahre für mich war. Nie habe ich so viel Arbeit in meine Angelei gesteckt und dabei so wenig Fische gefangen. Dadurch, dass wir unser Haus aktuell sanieren, entschied ich mich dazu, den Fischen etwas Zeit zu geben, bevor ich es wieder versuchen würde und stürzte mich erst einmal in Arbeit.

Ende Juni beschloss ich einen kleinen Baggersee mit 9ha zu befischen, welcher im Durchschnitt ca. 5m Tief ist. Relativ schnell konnte ich die Fische ausfindig machen und fing bereits in der ersten Session zwei Fische. Fangen konnte ich sie auf einem großen Plateau in ca. 4m Wassertiefe. Ich lege meine Rute mit einem Futterboot ab, was dazu führt, dass das Futter immer konzentriert auf einer Stelle liegt. Ich entschied also in einem Radius von ca. 10-12m um den Hakenköder herum vereinzelt Boilies zu verteilen, damit die umherziehenden Fische Futter finden, um sie schließlich zu meinem Spot zu locken.

Die zweite Rute legte ich vor einer Baumreihe ab, an der sich ein Ausläufer einer Sandbank befindet. Dort konnte ich mit der Drohne schon Fische beobachten, was die Entscheidung deutlich einfacher machte.

Beide Spots brachten mir in den folgenden Sessions kontinuierlich Fische. Darunter auch einige über 15kg, doch das Durchschnittsgewicht lag deutlich darunter, bei etwa 10kg. Dadurch, dass ich Tigernüsse und Gelbe Boilies fütterte, lockte ich mir natürlich auch die kleineren Fische auf den Spot. Jedes Mal, wenn ich das Futter umstellte und nur große, unattraktive Boilies fütterte, blieben die Bisse aus. Es war wie verhext. Dabei wollte ich doch unbedingt einen der Großen Fische des Sees fangen.

 

Ich entschied mich dazu einfach so weiterzumachen, wie es mir zuvor alle Bisse brachte, doch ohne Erfolg. Leider konnte ich keinen der großen Fische fangen. Ich beschloss, den See erst einmal nicht mehr zu befischen.

 Für den September stand ein neuer Plan auf der Liste. Seit diesem Jahr darf ich einen See befischen, der nur 5 Minuten von mir entfernt ist. In diesem See gibt es einige, sehr große Karpfen. Im Frühjahr war dort sehr viel Los, deswegen startete ich dort nicht schon früher.  Für den Herbst wollte ich mir dort einen Futterplatz anlegen und machte mich Anfang September auf den Weg zu neuen Ufern. Doch zu meinem erschrecken musste ich feststellen, dass das Ufer komplett verwachsen war und ich nicht einmal den Weg dorthin mit dem Trolley gehen könnte. Es ist natürlich auf der einen Seite ein sehr gutes Zeichen, denn wie es schien hatte dort in den letzten Monaten niemand geangelt. Zum anderen bedeutete dies jedoch, dass ich erst alles freischneiden müsste, um an den Spot zu gelangen. Das ist aber nicht mal eben in einer Stunde erledigt, so musste ich also umdisponieren.  

Natürlich hatte ich im Hinterkopf, dass ich noch eine Rechnung mit dem zuvor befischten See offen habe, so nutzte ich meinen freien Tag mitten in der Woche, um doch noch mal eine Nacht dort zu verbringen.

 Erneut fing ich eher die kleineren Fische, darunter aber einen größeren, alten Fisch, der markanter nicht hätte sein können. Gegen Mittag fing ich an mein Tackle einzupacken, als auf einmal die Rute vor der Baumreihe ablief. Ich musste mit voller Kraft dagegenhalten, denn dieser Fisch wollte mit allem was er hatte in das Holz ziehen. Nach einem aufregenden, und kräftezehrenden Drill, konnte ich kaum glauben, was ich da über den Kescher-Rand zog. Ein riesiger, kugelrunder Spiegler mit deutlich über 20kg lag da im Kescher, und das nur, weil der Weg am anderen See versperrt war.  


Kommentare

Top Bericht!!! Macht weiter so!

Nico K., 22.12.21 19:46
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